Mit der inzwischen 5. Kunstfahrt vom 08.09.–12.09.2025 setzte unser Gymnasium eine noch recht junge, aber bereits fest etablierte und inspirierende Tradition fort. Auch in diesem Jahr nahmen Schülerinnen und Schüler aus den Klassenstufen 6 bis 10 teil und machten sich auf den Weg nach Halle an der Saale, um Kunst und Gestaltung in vielfältigen Facetten zu erleben und selbst kreativ tätig zu werden. Vor uns lagen 5 Tage Kunst und eine Menge Spaß am kreativen Tun rund um das Thema Schrift und Schriftgestaltung.
Ein zentraler Programmpunkt war der Besuch der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule der Stadt Halle. Bereits am Montag, den 08.09.25, hatten wir dort eine Verabredung mit Frau Kaiser, um uns auf dem Design-Campus das Materialarchiv und die unterschiedlichen Design-Werkstätten ansehen zu können. Tierisches Material, Metalle in allen Formen und Farben, Vulkangestein, künstliche Materialien und viel Skurriles laden die Studierenden in diesem Materialarchiv ein, sich mit diesen zu beschäftigen und von ihnen ausgehend zu gestalten. Hier wurde anschaulich, wie praxisnah und experimentell die Designstudiengänge an der Burg Giebichenstein angelegt sind und welch hohe Bedeutung der Materialvielfalt und handwerklichen Präzision zukommt.
Am Mittwoch waren wir zudem mit der Dekanin des Kunstcampus’ der Burg Giebichenstein verabredet und erhielten exklusive Einblicke in die Kunst-Werkstätten Schmuck, Druckgrafik und Illustration. Dies war besonders wertvoll, da hier deutlich geworden ist, was das Studium der freien Kunst verlangt, aber auch bietet. Am Nachmittag hatten wir 3h Zeit in der Materialsammlung „KrimzKramz“ eigene Schriftprojekte für den öffentlichen Raum umzusetzen und uns — genau wie die Studierenden der Burg ausgehend vom Material für unsere Projekte inspirieren zu lassen.
Ein mehrstündiger Workshop der Kunstvermittlung des Kunstmuseums Moritzburg zu unterschiedlichen Drucktechniken rundete das kreative Tun am Donnerstag ab und gab viel Raum für Inspiration und vielleicht auch für das Kennenlernen neuer Techniken.
Natürlich stand auch die Stadt Halle selbst im Mittelpunkt künstlerischer Erkundungen. Entlang der Saale und im Stadtraum beschäftigten wir uns mit unterschiedlichen Ausdrucksformen:
- Zeichnerische Studien am Saaleufer,
- das Beobachten und Darstellen urbaner Strukturen,
- Fotografieren eines assoziativen Alphabetes,
- temporäre Land-Art-Arbeiten in der Natur sowie
- die Auseinandersetzung mit Street Art, die schließlich in eigenen kleinen Interventionen im Stadtraum mündete.
Das diesjährige Schwerpunktthema „Typografie“ zog sich wie ein roter Faden durch alle Arbeitsphasen. In individuellen künstlerischen Reisetagebüchern hielten die Teilnehmenden ihre Eindrücke, Entwürfe und Reflexionen fest. So entstand eine vielschichtige Sammlung, die sowohl den Prozess als auch die Vielfalt der künstlerischen Annäherungen dokumentiert. Die Kunstfahrt war geprägt von intensiver Auseinandersetzung, Teamgeist und einer offenen, kreativen Arbeitsatmosphäre. Schon jetzt ist die Vorfreude groß auf die Ausstellung der entstandenen Arbeiten sowie auf den nächsten Kunstfahrtkatalog, der die Ergebnisse in angemessener Form präsentiert und für die Schulgemeinschaft sichtbar macht.
Jenny Michael (FL Kunst)









